Kennt ihr das? Ihr seht einen Gin und müsst ihn unbedingt haben, weil die Aufmachung einfach so toll ist? Obwohl ihr keine Ahnung habt, wie er schmecken wird? Gerade in meinen Anfangszeiten habe ich viele Gins nach Optik gekauft. Mittlerweile bin ich davon ein bisschen abgekommen, aber ich gebe zu, ich bin immer noch ein leichtes Marketing-Opfer. Der Engine Pure Organic Gin aus Italien steht allerdings schon seit Jahren auf meiner “diese Flasche muss ich haben”-Liste. Und nun hab ich ihn!
Hintergrund und Geschichte
Beim Engine handelt es sich um einen London Dry Gin aus der Region Alta Langa im Nordwesten Italiens. Die Rezeptur knüpft an piemontesische Traditionen an. Er soll an Rosolio erinnern, einen lange vergessenen Likör aus Salbei und Zitrusfrüchten, der früher als Verdauungsmittel beliebt war.
Der Gin enthält Salbei, Zitrone, Süßholzwurzeln, Damaszener Rose und natürlich Wacholder sowie nicht näher erklärte ätherische Öle. Er basiert auf einem Weizenalkohol und wird aus italienischen Bio-Zutaten hergestellt.
Außerdem ist er natürlich eine Hommage an Motorsport und Autorennen, was sich durch die Abfüllung in der auffälligen “Motoröl-Dose” ausdrückt.
Tasting und Gin Tonic
Im Nosing sind da zuerst Zitrusaromen, der Gin riecht aber insgesamt sehr mild und dezent. Pur schmeckt er recht dominant nach Salbei. Neben den Zitrusnoten ist die Süßholzwurzel ebenfalls präsent. Letztere mag ich ja eigentlich nicht so sehr, hier passt sie aber wirklich gut.
Das Acqua Brillante Tonica von San Pellegrino drängt den Salbei stark in den Hintergrund. Die Mischung schmeckt durchaus gut, aber es fehlt die Besonderheit des Gins. Ähnlich ist es mit dem milden Tonica Tassoni Superfine, wobei ich hier den Salbei noch etwas deutlicher schmecke. Also doch wieder weg vom italienischen Tonic Water und ein Versuch mit Fever Tree Indian. Diese Kombination ist nun leicht herb, aber nicht allzusehr. Ich bin irgendwie aber auch hier nicht komplett überzeugt.
Da muss ich wohl noch etwas weiter herumprobieren, um mein perfect serve zu finden!
Fazit
Salbei sollte man wirklich mögen, sonst ist das eventuell der falsche Gin. Wobei man natürlich mit dem Tonic Water den jeweiligen Drink stark beeinflussen kann. Für mich ist dieser Flaschenkauf nach Optik auf jeden Fall kein kompletter Fehlgriff. Aber die Optik ist durchaus einer der stärksten Pluspunkte des Engine Gin.
Susanne (gin.susanne_) meint
Hallo, ich finde deinen Blog sehr gut und vor allem informativ. Besonders gut finde ich aber, dass nicht alle Rezessionen immer positiv sind. Auch wenn es Geschmackssache ist, mag ich kein „falsches Lob“.
LG Susanne