Gin aus Finnland? Klar, warum nicht! Laut Homepage kam die Idee einigen Freunden im Jahre 2012 in der Sauna – wo sonst? – als sie sich fragten, warum eigentlich noch niemand aus finnischem Roggen Whisky brennt. Das war die Geburtsstunde der Kyrö Destillery Company, der wohl nördlichsten Whisky- und Gin-Destillerie der Welt.
Optisch ist der Kyrö Napue Gin ziemlich unauffällig. Eine schlichte Glasflasche mit einem auf den ersten Blick auch recht unspektakulären Etikett, in dem aber Schwarz und Silber doch sehr schön harmonieren und so ein stimmiges Bild abgeben.
Direkt aus der Flasche hat man einen deutlichen Zitrusgeruch in der Nase. Im Glas verfliegt dieser ein wenig, eine leichte alkoholische Schärfe ist zu spüren, aber auch noch mehr, der Gin macht neugierig.
Pur ist er überraschend mild, immerhin hat er 46,3%! Dennoch kein Brennen auf der Zunge oder im Gaumen. Ich finde ihn recht würzig, der Wacholder dürfte für meinen Geschmack etwas mehr durchkommen, aber auch so sehr angenehm und das will bei mir ja etwas heißen, da ich nur sehr wenige Gins pur wirklich gerne trinke. Sanddorn kommt bei mir noch recht deutlich an und ich mag dessen milden, aber besonderen Geschmack sehr, ist aber sicher nicht jedermanns Sache.
Dennoch gibt’s ihn bei mir wohl eher mit Tonic Water, das ist mir sonst einfach zu stark. Auch im Gin Tonic macht er sich gut, wie fast immer habe ich zuerst mit Fever-Tree Indian Tonic probiert. Cranberries, wie auch vom Hersteller als zusätzliches Botanical für diesen Gin empfohlen, hatte ich gerade nicht zur Hand, stattdessen gab es in einen großen Eiswürfel eingefrorene Blaubeeren, die erst nach und nach ihren Geschmack abgeben, wenn das Eis taut sowie zur Dekoration noch einen frischen Rosmarinzweig.
Schöne, runde und harmonische Mischung – da werde ich auch in Zukunft nicht groß experimentieren, das passt so wunderbar!
Schreibe einen Kommentar