Gin ist seit Jahren das Getränk schlechthin – gefühlt gibt es jede Woche gibt mindestens 2-3 neue Gins auf dem Markt. Wer soll da noch den Überblick behalten?
Dabei ist Gin ja keine Neuheit, sondern existiert verschiedenen Quellen zufolge schon seit dem 17. Jahrhundert, damals noch in der Form des niederländischen Genever.
Heute existieren verschiedene Kategorien. Grundlegend hierzu ist die Definition gemäß der EU Verordnung zu Spirituosen (2008). 2014 wurde die Verordnung noch um genaue Angaben bzgl. des zulässigen Zuckergehaltes ergänzt.
- Distilled Dry Gin – dies ist quasi der Oberbegriff, Distilled Gin ist eine “Spirituose mit Wacholdergeschmack” mit einem Mindestalkoholgehalt von 37,5% und ohne “Zugabe von Essenzen und Aromastoffen”, sprich ohne künstliche Farbstoffe und Zucker. Entscheidend ist auch, dass der “Wacholdergeschmack vorherrschend bleiben muss”.
- London (Dry) Gin – eine Unterkategorie des Distilled Gin. Auch wenn der Name es suggeriert, muss dieser nicht zwingend aus London stammen.
- Sloe Gin – eigentlich kein Gin im klassischen Sinne, sondern eine Art Schlehenlikör. Ich empfehle die Kombination mit Bitter Lemon für einen super erfrischenden Sommerdrink!
- New Western Dry Gin – keine offizielle Bezeichnung, aber seit Jahren geläufig für Gins, bei denen alles Mögliche im geschmacklichen Vordergrund stehen kann – nur nicht Wacholder. Damit entfernen sich diese Gins teils nur ein bisschen, teils aber auch wirklich komplett vom klassischen Gin. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
- Old Tom Gin – diese Gins sind mit Zucker versetzt, um weniger herb bis hin zu süßlich zu schmecken. Eine ganz andere Spielart des Gins, aber gelegentlich durchaus auch reizvoll
- Reserve / barrel aged Gin – viele Marken bieten auch einen (oder mehrere) Reserve Gins an. Hierbei handelt es sich um Gins, die in Fässern gelagert wurden und so ganz spezielle Aromen aufweisen.
Es gibt noch einige weitere Definitionen bzw. Kategorien, zum Beispiel geographisch geschützte Ginsorten wie den Plymouth Gin oder die “Navy Strength” Variante vieler Hersteller, bei der es sich um Gins mit erhöhtem Alkoholgehalt handelt.
Gin stammt dabei längst nicht mehr nur aus den Niederlanden oder Großbritannien, sondern es gibt Gins aus fast allen Ländern und Gegenden. Und er wird auch überall konsumiert. Umsatztechnisch sind die USA der klare Spitzenreiter (Quelle: Statista), gefolgt von Spanien, Großbritannien, Kanada und Italien. Der deutsche Markt wird auf einen Umsatz von ca. 116 Mio. Euro Umsatz geschätzt, Prognose weiter steigend!
Ein Ende des Gin-Hypes ist aktuell nicht in Sicht und das heißt, wir können uns noch auf viele spannende Experimente freuen – ich persönlich bin wirklich gespannt, welche Anbieter sich auf Dauer am Markt behaupten können werden.