Es ist mal wieder Zeit für eine Buchrezension! “How to Drink Gin: Deutschland: Die 100 besten Gins” ist gerade frisch erschienen. Die Reihe “How to drink” aus dem Hallwag Verlag umfasst ja bereits einige Bücher. “How to Drink Gin: Vom Mixen und Trinken” war die allgemeine Einführung ins Thema Gin, mit dem neuen Buch gibt es nun die Fortsetzung mit speziellem Fokus auf Deutschland.
Aufbau und Inhalt
Die Einleitung von Stefan Adrian befasst sich mit der Geschichte des Gins, insbesondere bezogen auf den deutschen Gin. Während man über die allgemeine Historie von Gin weltweit ja in vielen Büchern Informationen erhält, gab es hier für mich doch einige neue und interessante Fakten. Oft wird Monkey 47 als Grundstein der neuen deutschen Gin-Szene genannt. Das ist auch nicht ganz falsch, aber natürlich gab es auch vor den Schwarzwäldern schon deutschen Gin. Die Entwicklung seit der Nachkriegszeit, früher Boom, Niedergang und Wiederauferstehen des deutschen Gins werden kurzweilig beschrieben.
Dann kommen die Gin Porträts, wie man es bereits aus dem grünen Buch kennt. Jeder Gin wird kurz beschrieben. Autor Oliver Steffens hat laut Vorwort alle vorgestellten Gins auch selbst verkostet. Auch wenn die kurzen Texte keine persönliche Meinung enthalten, ist dies für mich dennoch ein Unterschied zu den vielen Büchern, in denen die Gins nur “neutral” beziehungsweise mit Herstellertexten präsentiert werden. Ergänzt werden die Beschreibungen jeweils durch die wichtigsten Fakten zum Gin (Herkunft, Hersteller, Erscheinungsjahr, Preis, Botanicals und passender Cocktail). Spannend finde ich die “Flavour Maps” zu den einzelnen Gins. Anhand der Kriterien: Wacholder, Kräutrig, Herzhaft, Grasig, Zitrus, Fruchtig, Blumig wird die jeweilige Geschmacksrichtung des Gins angegeben. Ein toller Abgleich für die eigenen Geschmacksnerven und die Möglichkeit, einen Gin aussagekräftig zu beschreiben!
Natürlich ist auch jedes Gin Porträt bebildert. Die Fotos stammen von Tim Klöcker und Sebastian Böhme (OTTTN) und sind immer gleich aufgebaut: Die Ginflasche in aufspritzendem Wasser vor blauem Hintergrund. Ich persönlich finde diese einheitliche Darstellung ein wenig langweilig. Jedes einzelne Bild für sich ist sehr ästhetisch, aber auf jeder zweiten Seite eine Flasche in blauem Wasser ist irgendwie etwas eintönig. Andererseits ist dadurch aber eben auch eine gleichwertige optische Darstellung für jeden Gin gegeben.
Am Ende der deutschen Gins gibt es noch jeweils eine Doppelseite zu Gins aus Österreich und der Schweiz – vielleicht schon der Vorausblick für die nächsten beiden Bücher? Bei unseren Nachbarn gibt es ja auch einiges in Sachen Gin zu entdecken!
Fazit
Ich empfinde “How to Drink Gin: Deutschland” als gelungene Fortsetzung und Ergänzung. Komplett neue deutsche Gins habe ich für mich in diesem Buch nicht entdeckt. Mit meiner großen Sammlung bin ich da aber auch kein Maßstab. Die Kurztexte zu den einzelnen Gins finde ich unterhaltsam und gut geschrieben, so dass ich gerne in dem Buch blättere und neue Details erfahre.
Hardcover, 224 Seiten
ISBN 9783833870231
19,99 Euro
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