Ich erinnere mich noch sehr gut an den Winter 2017, als ich das allererste Mal auf einem Gin-Event war. Das war damals auch die erste Gin a’Fair, im Wizemann in Stuttgart. In der Landeshauptstadt gehört das Event mittlerweile schon fest zum Repertoire. Nun fand es zum ersten Mal in einer anderen Stadt statt, nämlich in Freiburg. Zufällig haben wir Familie dort und so haben wir uns das natürlich nicht entgehen lassen!
Location
Das Ballhaus Freiburg ist eine großartige Event-Location! Mehrere helle Säle, die schön ineinander übergehen, ein chilliger Außenbereich (von dem man allerdings aufgrund des schlechten Wetters letztes Wochenende wenig hatte), die Kombination mit der historischen Ganter-Villa… das passte super zum Konzept des Gin Tonic Festivals.
Aussteller
Ein paar der üblichen Verdächtigen trifft man auf jeder Gin-Messe, so natürlich auch auf der Gin a’Fair Freiburg.
Ganz klar natürlich Monkey 47, die sich hier auf der Gin a’Fair ein bisschen vom Rest der Aussteller abgesetzt haben, in dem sie sich in der Ganter-Villa positioniert haben, während alle anderen Stände in den Tanzsälen aufgebaut waren. Journey und Rubus sind für mich seit der ersten Gin a’Fair nun schon wie alte Bekannte und ich freue mich immer, die Jungs zu treffen! Auch Mosaik und Heimat haben sich für mich als feste Anlaufstellen entwickelt, ebenso natürlich der Law Gin aus Ibiza, und viele mehr!
Aber es gab, wie immer, auch Neues zu entdecken, sowohl positiv als auch negativ.
Der Ease Gin von Black Forest Ginger hat mich auf den ersten Schluck nicht so recht überzeugen können. Hier habe ich dann auch wieder mal gemerkt, wie sehr für mich so eine Verkostung auch von den Menschen hinter dem Stand beeinflusst wird. Wenn mir da eine interessante Story auf sympathische Weise rübergebracht wird, werde ich oft neugierig und nehme den Gin für eine weitere Chance daheim doch mit. Wenn man aber nur ein paar kurze Sätze ohne sonderliche Emotionen erzählt, weckt das bei mir dann eben auch weniger Interesse.
Bei anderen Gins stimmt es dafür vielleicht menschlich zwischen mir und dem Aussteller – aber der Gin schmeckt mir trotzdem einfach nicht. So ging es mir leider mit dem Kiesel Gin aus Freiburg. Das lag aber ganz einfach daran, dass ich kein Anis mag und mir ausgerechnet dieses Botanical zu stark durchkam. Ein souveräner Hersteller kann mit so etwas aber auch umgehen und so haben wir uns freundschaftlich wieder voneinander verabschiedet. Nicht jeder Gin kann jedem schmecken – sonst bräuchten wir auch keine Gin-Messe mit Dutzenden von Ausstellern, so war unsere Übereinkunft!
Kommen wir nun aber lieber zu meinen persönlichen Entdeckungen der Gin a’Fair. Unglaublich neugierig war ich auf den Satoshi Gin. Dem Thema Orange widme ich mich ja schon eine ganze Weile. Ddementsprechend gespannt war ich auf den neuen deutschen Gin mit der sizilianischen Moro-Blutorange. Hier folgt demnächst ein ausführlicher Bericht. Aber ich kann euch jetzt schon sagen, dass das ein toller Gin für den diesjährigen Sommer (und darüber hinaus) werden wird!
Ebenfalls begeistern konnte mich der Iris Dry Gin. Iris Kradler war mir ja kürzlich schon bei meinem Artikel über Brennerinnen aufgefallen. Auch hier gibt es demnächst ein ausführliches Tasting!
Ferdinand’s sind ja meine Helden in Sachen Verpackung – die Marmor-Tube hatten sie nicht dabei, aber den normalen Quince Gin haben wir gerne verkostet und uns auch für zuhause vorgenommen! Nun muss ich nur irgendwie noch an so einen passenden goldenen Becher rankommen!
Es waren noch viele andere tolle Aussteller da, wie immer bitte ich um Entschuldigung, dass ich nicht alle auflisten kann! Ganz viele tolle Fotos gibt es auf fudder.de in der Galerie!
Auch internationale Vertreter
Wie immer waren die Aussteller hauptsächlich aus Deutschland, aber es gab auch einige internationale Gins zu entdecken.
Tanqueray hatte neben den Klassikern zum ersten Mal den Flor de Sevilla dabei – schön, dass dieser tolle Orangen-Gin nun doch endlich offiziell den Sprung auf den deutschen Markt geschafft hat! Das dürften sich die Kollegen von Sipsmith gerne abschauen und den Lemon Drizzle und/oder den neuen Orange&Cacao auch bei uns in die Läden bringen!
Super Unterhaltungen hatte ich am Doppelstand von Whitley Neill und Marylebone. Auch hier bin ich durch meine regelmäßigen Bestellungen in UK dem deutschen Markt und somit den auf der Gin a’Fair ausgestellten Varianten etwas voraus gewesen. Von einer vierten Version des Marylebone hatte selbst ich bis dahin noch nichts gehört. Wir können also gespannt sein!
Auch Südamerika war mit dem Gin’Ca und dem Amazonian Gin samt zugehörigem peruanischen Tonic Water vertreten. Da wird demnächst wohl auch noch eine Erweiterung meiner Sammlung fällig!
Mainbar
Die Mainbar kam mir ein bisschen spartanisch bestückt vor und hat mich mit der ausgestellten Auswahl an zusätzlichen Gins nicht wirklich anziehen können. Das war für mich jetzt nicht schlimm, es gab genug an den Ständen zu entdecken. Wenn man aber das Prinzip der zusätzlichen Mainbar auch weiterhin anbieten möchte, gibt es hier meines Erachtens nach noch Verbesserungspotential.
Fazit
Die Gin a’Fair Freiburg war in vielen Dingen genau wie in Stuttgart, in vielem aber auch anders. Die Stimmung ist in Stuttgart schon immer super, hier kam sie mir aber noch entspannter und lockerer vor. Das kann aber auch daran liegen, dass es mittlerweile meine vierte Gin a’Fair war. Entsprechend kennt man sich entsprechend teilweise schon und kommt so natürlich auch schneller ins Gespräch.
Gekauft habe ich dieses Mal übrigens nur eine Flasche, da wir das Budget irgendwie schon am Vortag ungeplant ziemlich auf den Kopf gehauen hatten. Also wurde es in Freiburg der Woodland Navy Strength! Auf dessen ausführliche Verkostung freu ich mich schon!
Ausblick
Am 22. und 23. November 2019 gibt es wieder die bewährte Gin a’Fair im Wizemann in Stuttgart. Und wer weiß, eventuell überraschen uns die Veranstalter noch mit einem Sommer-Event?
Schreibe einen Kommentar