Heute habe ich wieder einmal einen noch recht neuen deutschen Gin im Glas. Der Moon Spirits Premium Dry Gin setzt auf ein ganz besonderes Botanical: die Kaktusart “Königin der Nacht”.
Hintergrund und Geschichte
Ben und Julian sind zwei Gin-Enthusiasten aus Berlin. Die beiden wollten einen neuen und einzigartigen Gin kreieren. Das ist bei der Fülle an Gins auf dem Markt ein ehrgeiziges Ziel. Mit ihrem Hauptbotanical “Königin der Nacht”, einer besonderen Kaktus-Art, haben sie aber auch jeden Fall schon ein Alleinstellungsmerkmal. Zumindest hatte ich bisher noch keinen Gin mit dieser Zutat im Glas.
Die “Selenicereus grandiflorus” blüht nur einmal im Jahr – und zwar nachts. So passt auch der Name Moon Spirits perfekt.
Des Weiteren enthält der Gin natürlich Wacholder sowie Koriandersamen, Kardamom, Orangen- und Zitronenzesten, Angelikawurzel, rosa Pfeffer, schwarzer Pfeffer, Holunder, Rosenblüten und Kreuzkümmel. Das klingt tatsächlich nach einer besonderen Rezeptur.
Der Gin wird in einer kleinen Manufaktur in der Nähe von Potsdam, dem Destillatshaus Häberer gebrannt (deren eigene Gins waren mir unter dem bisherigen Namen auch schon bekannt).
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing rieche ich zuallererst Zitrusnoten. Diese werden aber schnell von etwas überlagert, das ich nicht so richtig einordnen kann. Ist das der Kaktus? Pur geht es spannend weiter. Da ist immer noch der ungewöhnliche Geruch beziehungsweise nun Geschmack. Umrahmt wird er von Zitrusnoten, aber gleichzeitig auch würzigen und floralen Aromen. Die kräftigen 45% Alkoholgehalt machen sich nicht unangenehm bemerkbar, die feine Schärfe kommt eher von Ingwer und Pfeffer.
Auch im Gin Tonic mit Fever Tree Indian bleibt die ungewöhnliche Geschmacksnote, die ich nicht zuordnen kann, weiterhin erhalten. Fever Tree Mediterranean erweist sich bei solchen Gins auch oft als gute Wahl. Hier passt es allerdings nicht perfekt. Die Mischung ist sehr mild und angenehm zu trinken, aber der Gin kommt für mich darin nicht ideal zur Geltung. Deutlich herber und würziger wird es stattdessen mit dem (leider hierzulande kaum erhältlichen) Schweppes Premium Mixer Pink Pepper. Hier treten die pfeffrigen Noten natürlich stark in den Vordergrund. Für mich harmoniert das Tonic aber auch sehr gut mit dem Gin.
Fazit: Moon Spirits Dry Gin
Sehr viele Gin-Geschichten beginnen mit Freunden, die einen neuen und einzigartigen Gin machen wollen. Dabei kommt aber längst nicht immer so ein gelungenes Produkt heraus wie der Moon Spirits Dry Gin. Hier ist wirklich ein spannender neuer Gin mit spezieller Rezeptur und ganz eigenen Geschmack gelungen!
Vielen Dank an Moon Spirits für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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