Nachdem ich letztes Jahr doch eine gewisse Begeisterung für fassgereiften Gin entwickeln konnte, möchte ich meine Entdeckungen auf diesem Gebiet dieses Jahr unbedingt fortsetzen. Daher probiere ich heute den Mandarina Dry Gin Barrel Aged.
Hintergrund und Geschichte
Vor einigen Wochen erst habe ich euch den Mandarina Dry Gin vorgestellt. Und bereits da habe ich erwähnt, dass es auch einen Likör und einen fassgereiften Gin aus der Brennerei Henrich gibt.
Der Mandarina Barrel Aged Gin reifte in einem Kastanienfass. Batch 1 aus November 2021 umfasst eine limitierte Auflage von 1200 Flaschen.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ich habe mir beide Gins parallel eingeschenkt und konnte so direkt vergleichen. Wie schon beim Dry Gin ist auch hier die Mandarine im Nosing sehr deutlich präsent. Aber bei der fassgereiften Version empfinde ich den fruchtigen Geruch etwas dezenter. In der Verkostung pur kommt dann der Einfluss des Fasses durch. Eine leicht holzige Note mit Zitrusaromen, etwas Würze und natürlich wieder der Mandarine. Den Dry Gin empfinde ich im direkten Vergleich als etwas leichter, dabei hat er nur 1% weniger Alkoholgehalt.
Obwohl man diesen Gin wunderbar pur genießen kann, bin ich natürlich auch neugierig, wie er sich im Gin Tonic macht. Die Kombination mit Fever Tree Mediterranean ist für mich leider direkt eine Enttäuschung. Was mit dem Dry Gin eine sommerlich fruchtige Mischung ergab, ist hier einfach nur süß und der Gin geht darin ziemlich unter. Das schmeckt ein bisschen wie Mandarinen-Limonade mit Umdrehungen. Kann man schon trinken, wird dem Gin aber nicht gerecht. Thomas Henry Tonic funktioniert hier für mich deutlich besser.
Eine Empfehlung für fassgereiften Gin lautet oft auf Ginger Ale. Ich kann mich dieser Meinung leider nicht wirklich anschließen. Selbst bei einem Mischungverhältnis von 1:1 schmecke ich eigentlich nur den Mixer, im konkreten Fall hier das Barker and Quin Ginger Ale.
Mein Best Serve für den Mandarina Barrel Aged Gin ist also tatsächlich der pure Genuss. Allenfalls mit einem dezenten Indian Tonic. Aber besser pur!
Grundsätzlich möchte ich allerdings noch sagen: Lasst euch nicht einreden, dass fassgereifter Gin immer pur getrunken werden muss. Trinkt Gin, so wie er euch schmeckt! In diesem Fall ist meine persönliche Empfehlung allerdings wirklich pur.
Fazit
Nach dem Mandarina Dry Gin hat mir nun auch der Barrel Aged Gin sehr gut gefallen. Ich habe ja lange gebraucht, um mich dieser Spielart des Gin anzunähern, aber solche Gins machen es einem da sehr leicht!
Ich glaube, der Mandarina Likör wird meine Sammlung bald ergänzen!
Vielen Dank an Brennerei Henrich für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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