Heute probiere ich wieder einmal einen ganz neuen deutschen Gin: The Calla 16 Premium Dry Gin von den Distilling Doctors aus Mülheim.
Hintergrund und Geschichte
Hinter The Calla 16 Gin stehen Dr. Tim Droste und Dr. Michael Neidhart, die ihr Hobby Gin mit der Gründung der Distilling Doctors zu ihrem zweiten Beruf gemacht haben. Die beiden sind mit hohem Anspruch an die Sache herangegangen. Der für ihren Gin verwendete Neutralalkohol wird aus biologisch angebautem Getreide hergestellt. Auch die Botanicals sind aus ökologischem Anbau. Somit kann der Gin mit einer Bio-Zertifizierung aufwarten. An der finalen Rezeptur haben sie rund 10 Monate herumgetüftelt.
Der Gin enthält 16 Botanicals, darunter natürlich Wacholder sowie Orangen- und Limettenschale, Piment, Fenchel, Koriander, Kardamom, Lavendel und die namensgebende Callablüte. Letzere ist mir tatsächlich noch nie bewusst in einem Gin begegnet. Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort für “schön” ab und das spiegelt sich auch direkt in der optisch sehr ansprechenden Flasche wieder.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing empfinde ich den Gin zuerst als eher floral. Pur schmeckt er sehr mild, trotz seiner kräftigen 44%. Eine interessante Kombination aus Wacholder, Zitrusfrüchten und würzigen Noten mit diesem speziellen blumigen Beigeschmack. Den Lavendel kann ich identifizieren, wie genau Callablüte schmeckt, ist mir allerdings nicht so wirklich bewusst.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian ergibt sich ein ungewöhnlicher blumig-herber Beigeschmack, schon eingerahmt von einer dezenten Kardamom-Note und Zitrus-Anklängen. Ein spontaner Griff in meine Tonic-Vorräte führt zu einem Versuch mit dem Gemellii Bergamot Tonic Water, welches ja auch eine Spur Fenchel enthält. Mir persönlich ist diese Kombination etwas zu süßlich, aber für Fans von sehr mildem Gin Tonic könnte das gut passen. Das Schweppes Herbal Tonic hingegen ist mir für diesen Gin zu herb und zitruslastig. In dieser Mischung kommt der Gin für mich nicht so gut zur Geltung.
Bei diesem ungewöhnlichen Gin werde ich sicher noch etwas experimentieren und mal schauen, was sich da noch für passende Kombinationen ergeben!
Fazit
The Calla 16 Premium Dry Gin überzeugt sowohl optisch als auch geschmacklich. Die schlichte, edle Flasche ist auf jeden Fall ein Hingucker. Und die Rezeptur ist auf jeden Fall mal etwas anderes, einerseits enthält der Gin durchaus klassische Botanicals, andererseits ist die Callablüte dann doch sehr ungewöhnlich!
Dr. Michael Neidhart/The Distilling Doctors meint
Das Gemellii Bergamot Tonic Water habe ich nun endlich auch mal reinbestellt und ausprobieren können. Pur finde ich das Tonic ein Stück zu bitter-herb. In Kombination mit dem Calla 16 grundsätzlich etwas besser, wobei es stimmigere Premium Tonics gibt, die mir deutlich besser gefallen. Aber es war ein Versuch wert… 😉
Daniela meint
Hallo Michael,
welches Tonic ist euer Best Serve für den Calla 16 Gin?
Interessant aber, dass du das Gemellii als bitter-herb empfindest und ich als ziemlich mild – so gehen die Geschmäcker teilweise auseinander…
Liebe Grüße
Dani