Wenn mir jemand erzählt, der Gin-Boom sei vorbei, muss ich immer ein bisschen lachen. Jede Woche gibt es neue Gins auf dem deutschen Markt und ich finde es wahnsinnig spannend, solche Neuentdeckungen zu verkosten. Und so stelle ich euch heute den BOHO Bohemian Dry Gin vor.
Hintergrund und Geschichte
Zwei Freunde, beide Gin-Liebhaber, haben nach vielen gemeinsam verkosteten Gins Lust darauf, ihr eigenes Ding zu machen. Ihr Ziel ist ein Gin mit einer breiten Zitruspalette, der dabei aber gleichzeitig auch mild schmeckt. Monatelang haben sie getüftelt, zuerst in der heimischen Küche allerlei Versuche angesetzt und dann schließlich einen Partner für die Destillation gesucht und gemeinsam die Feinabstimmung durchgeführt. Und nun ist ihr Gin auf dem Markt.
Der Name bezieht sich auf den Bohemian oder Boho Style: leicht und unbeschwert leben, frei von Zwängen genießen, Grenzen ausloten und Kreativität ausleben. Das sind Attribute, die hervorragend zu einem guten Gin passen.
Der Boho Gin enthält 13 Botanicals. 12 davon werden verraten: Wacholder, Orangenzesten, Grapefruit, Limette, Zitronenzesten, Zitronengras, Heidelbeeren, Holunderblüte, Süßholzwurzel, Angelikawurzel, Minze und Koriandersaat. Zutat Nummer 13 bleibt ein Geheimnis.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Schon beim Nosing würde ich sagen: Ziel erreicht! Zitrusnoten in Hülle und Fülle, aber angenehm blumig-mild. Auch der erste Schluck pur bestätigt den Eindruck. Zitrone, Limette, aber auch feine Orangennoten, angereichert mit feiner Süße vom Holunder und dezenter, leichter Würze von Angelika und Koriander. Hintenraus kommt dann noch ein schöner, frischer Anklang von Minze. Das ist durchaus ein Gin, den man auch pur genießen kann. Auf Eis lässt er dann etwas nach, ich würde also pur bei Zimmertemperatur empfehlen.
Im Gin Tonic scheint mir der Boho Gin ideal, um auch Neulinge geschmacklich abzuholen. Mit Fever Tree Indian ergibt sich eine sehr feine und milde Kombination, in der die Orange deutlich zu schmecken ist, aber vor allem der Eindruck insgesamt einfach sehr stimmig ist. Mit Thomas Henry passt es ebenfalls, aber ich empfinde die Mischung als etwas bitterer. Für die Fans von blumig-süßem Gin Tonic habe ich auch Fever Tree Elderflower ausprobiert, aber das ist für mich persönlich zu viel. Mit etwas kräftiger Schweizer Minze konte ich den Drink aber wieder in eine für mich passende Richtung lenken. Da Rosmarin normalerweise gut mit Orange und anderen Zitrusfrüchten harmoniert, versuche ich noch das Swiss Mountain Spring Rosemary Tonic. Tatsächlich passt diese Kombination auch wirklich gut.
Wenn man ein klares Glas benutzt, erkennt man deutlich den Louche-Effekt. Das bedeutet, dass die ätherischen Öle nicht komplett herausfiltriert werden und somit eine höhere Aromendichte erhalten bleibt.
Fazit
Es gibt Menschen, die sind mittlerweile genervt von der Fülle an Gins und fragen sich, wozu immer noch neue Produkte auf den Markt kommen. Mal abgesehen davon, dass ich das Thema Gin in all seinen Ausprägungen immer noch wahnsinnig spannend finde, beantworten neue Produkte wie der Boho Gin für mich auch die Frage nach dem Warum: weil so immer wieder richtig tolle neue Gins entstehen!
Vielen Dank an Boho Gin für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
Astrid meint
Ich liebe den „louche“ Effekt! Der Gin hört sich ganz nach meinem Geschmack an! Der muss wohl zu mir! Danke für deine tollen Reviews… du machst wunderbare Arbeit! Liebe Grüße astrid von Insta 💓
Daniela meint
Danke für das Lob 💓