Ihr wisst ja vielleicht, fassgelagerte Gins sind nicht mein Spezialgebiet. Aber gelegentlich probiere es doch immer wieder. Da ich starke Gins hingegen meistens sehr mag, ist der Eversbusch’s Doppelwachholder Fasslagerung mit 60% auf jeden Fall ein Test-Kandidat für mich.
Hintergrund und Geschichte
Aus dem Hause Eversbusch habe ich euch schon einiges vorgestellt.
Hier hat Peter Eversbusch seinen Doppelwachholder 180 Tage lang in einem Maulbeerfass reifen lassen und dann mit starken 60% abgefüllt. Also in Ginsprache gleichzeitig Navy Strength und Barrel Aged.
Diese Edition ist auf 400 Flaschen limitiert. Damit man auch die wunderbare goldbraune Farbe besser wahrnehmen kann, kommt das Destillat ausnahmsweise nicht im traditionellen Steinkrug, sondern in einer schönen, schlichten Glasflasche.
Nosing, Tasting und Kombinationsmöglichkeiten
Beim ersten Nosing bin ich schon einmal sehr angetan. Das riecht definitiv noch nach Gin. Ich mag einfach diese Fasslagerungen nicht, die nur noch nach Fass und schon mehr wie Whiskey riechen. Aber das ist hier nicht so, der Doppelwachholder ist gut zu erschnuppern. Pur machen sich natürlich die 60% bemerkbar. Nicht unangenehm, aber es ist klar, dass man hier Hochprozentiges im Glas hat. Er ist dabei aber auch sehr schön frisch. Das Maulbeerfass bringt eine zusätzliche Richtung mit hinein, sehr interessant, für mich allerdings schwer zu beschreiben. Wir haben ihn sowohl einfach so bei Zimmertemperatur als auch mit Eis verkostet. Der beste Mittrinker von allen bevorzugt die Variante auf Eis, mir gefiel es ohne besser.
Wer gerne einmal ausgefallene Drinks zubereitet, sollte bei Peter Eversbusch auf facebook oder instagram vorbeischauen. Peter ist nicht nur Brenner, sondern experimentiert auch gerne mal mit besonderen Mischungen im Glas.
Ich bin ja nicht ganz so experimentierfreudig (für vieles fehlen mir auch schlicht die Zutaten und vor allem die Geduld), daher kommt nun auch hier ein ganz einfacher Gin Tonic. Normalerweise trinke ich fassgereifte Gins nicht mit Tonic, aber hier dachte ich beim ersten Schluck pur sofort, dass die Eversbusch’s Fasslagerung auch mit Tonic Water schmecken könnte. Und so ist es dann auch. Natürlich schmeckt das, auch mit dem klassischen Fever Tree Indian Tonic, ganz anders als ein “normaler” Gin Tonic. Aber gut! Nun werde ich ein bisschen übermütig und versuche es auch mit dem Fever Tree Mediterranean. Das wird erwartungsgemäß noch einmal deutlich milder und fruchtiger, sehr süffig, aber das ganz Spezielle des Gins geht hier nun ein bisschen unter.
Fazit
Die Eversbusch’s Fasslagerung mit 60% war für mich ein absolut gelungener Ausflug in das von mir eigentlich eher ungeliebte Gebiet der fassgereiften Gins. Es ist geschmacklich immer noch klar ein Gin – pardon, Doppelwachholder! – und wird durch den Eigengeschmack aus dem Maulbeerfass spannend angereichert und ergänzt.
Varianten
Die nächste fassgereifte Version ist ebenfalls schon verfügbar. Hier wurde der Doppelwachholder 7 Monate im Jamaica-Rum Fass gelagert. Auch das klingt spannend. Hier gibt es nur 333 Flaschen, beeilt euch also lieber!
Vielen Dank an Peter Eversbusch für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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