Heute geht es wieder einmal nach Skandinavien und zwar nach Norwegen. Ich probiere zwei Gins aus der Brennevinsgrova Distillery und zwar deren London Dry Gin sowie den Strawberry Pink Gin.
Hintergrund und Geschichte
Die Destillerie wurde 2019 von Harald Strømmegjerde am norwegischen Sykkylvsfjorden gegründet. Hier brennt er nun Gin und Aquavit. Diese basieren auf einem norwegischer Kartoffelbrand. Das Wasser kommt aus einer der Legende nach niemals zufrierenden Quelle, die sich aus Gletscherwasser speist. Auch der Name Brennevinsgrova leitet sich von dieser Quelle ab und auch der Untertitel auf dem Etikett “Has quenched the thirst of people and creatures through ages” bezieht sich darauf. Der verwendete Neutralalkohol wird aus Kartoffeln gebrannt.
Brennevinsgrova London Dry Gin
Die Rezeptur des London Dry Gin kombiniert Himbeeren aus dem norwegischen Valldal-Tal, sogenannte Valldalbær, mit Seetang, klassischen Gin-Botanicals und Zitrusfrüchten. Der Gin enthält Wacholder, Koriandersamen, Lavendel, Kardamom, Angelikawurzel, Iriswurzel, Orange, Pink Grapefruit, Zitrone, Limette, Mandarine sowie Seetang und Himbeeren.
Schon im Nosing zeigt er sich als angenehm intensiv und vielschichtig. Fruchtige und würzige Noten, eine interessante Kombination in der Nase. Pur kommen die Zitrusaromen stark nach vorne, insgesamt schmeckt der Gin schön mild und definitiv interessant.
Im Gin Tonic mit Thomas Henry ist die Himbeere deutlich zu zu schmecken, aber eben nicht nur. Die Mischung ist nicht schlecht, aber hier fehlt mir irgendwie noch etwas. Das sehr milde SWE Tonic lässt dem Gin leider zu wenig Raum. Allein die Himbeere kommt hier noch etwas durch. Geschmacklich sicher durchaus etwas für die Fans von milden Kombinationen, mir ist der Gin hier allerdings zu wenig präsent. Das Veen Nordic Tonic ist hingegen sogar für mich zu bitter-herb. Wahrscheinlich sollte ich nicht weiter versuchen, einen passenden skandinavischen Mixer zu finden und besser einfach bei meiner Standard-Auswahl bleiben.
Brennevinsgrova Strawberry Pink Gin
Der Strawberry Pink Gin enthält neben den bereits erwähnten Himbeeren auch Erdbeeren, Äpfel und Waldbeeren sowie Rhabarber, Pfefferminze, Rosenblätter, schwarze Johannisbeerblätter, Anis und wiederum Zitrusfrüchte wie Orange, Mandarine, Limette, Zitrone und Pink Grapefruit.
Ich bin bei fruchtigem Gin immer etwas skeptisch, gerade bei Erdbeere. Aber der Brennevinsgrova Strawberry Pink überrascht mich schon im Nosing. Er riecht keinesweg süßlich. Fruchtig ja, aber mit deutlichen Zitrusnoten und anderen herb-kräuterigen Aromen. Pur schmeckt er schön mild und nur dezent fruchtig. Die Erdbeere ist zu erahnen, fügt sich aber stimmig ins Gesamtbild ein.
Im Gin Tonic mit Thomas Henry ergibt sich eine fruchtige, herb-frische Mischung, sehr angenehm für die aktuellen Spätsommertage! Auch das für ein Holunder-Tonic relativ bittere EB Nordic Tonic Elderflower ergänzt den Gin sehr gut.
Fazit
Die zwei Gins der Brennevinsgrova Destillerie haben zwar Übereinstimmungen, sind aber geschmacklich dann doch sehr unterschiedlich. Jeder überzeugt auf seine eigene Art.
Vielen Dank an Spirits of Scandinavia für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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