Heute habe ich wieder einmal die Freude, euch einen ganz neuen deutschen Gin vorzustellen. Shlata Gin Hegau Finest. Seid gespannt!
Hintergrund und Geschichte
Der Hegau ist eine wunderschöne Region am Bodensee, geprägt von Vulkanüberresten und Burgen. Schlatt am Randen gehört zur Gemeinde Hilzingen nahe der Schweizer Grenze. Und von hier kommt der neue Shlata Gin – Hegau Finest. Die Macher Fabian und Mihael findet ihr unter dem Namen Das Ginwerk. Über ein Jahr haben die beiden Freunde an der perfekten Rezeptur getüftelt, nun ist es so weit. Der Name des Gins leitet sich von der regionalen Aussprache des Ortsnamens ab, ist aber letztlich eine Erfindung der beiden.
Kirsche als Hauptbotanical habe ich noch nicht in vielen Gins gehabt. Aber wenn doch, hat es mich meist nicht begeistert, nach meiner Erfahrung rutscht das dann geschmacklich schnell ins “schnapsige” ab. Aber hier habe ich vorab sehr positive anderslautende Meinungen gelesen. Außerdem enthält der Gin natürlich Wacholder sowie Kardamom.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Wie bereits geschrieben, bin ich bei Kirsche durchaus ein wenig skeptisch. So habe ich zuerst ganz vorsichtig am Glas gerochen – und konnte meine Bedenken direkt ablegen. In der Nase habe ich Wacholder, Zitrus und ja, auch Kirsche. Aber sehr dezent. Pur kommt die Würze des Kardamom gut zum Tragen. Eine gewisse blumige Note ist da aber auch noch.
Wie so oft, greife ich für den Gin Tonic zuerst einmal zum Fever Tree Indian. Und mein Allrounder enttäuscht mich auch hier nicht, sondern ergibt eine angenehme Kombination, würzig-klassisch und gleichzeitig floral-mild.
Von einem zu milden oder gar fruchtigen Tonic Water würde ich hier eher abraten. Ich gehe davon aus, dass ein derartiges Tonic den Gin zu sehr “erdrücken” würde.
Stattdessen greife ich zu einem Dry Tonic und zwar dem neuen Thomas Henry Dry. Das ist dann noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Sehr herb und erfrischend, dennoch mit der leicht fruchtigen Note. Ich höre natürlich auch immer gerne darauf, was die Hersteller empfehlen. Das Doctor Polidori Dry Tonic gehört nicht zu meinen Standard-Mixern. Aber tatsächlich empfinde ich diese Kombination als deutlich “runder” als mit dem TH Dry.
Aber nun mag es ja nicht jede*r so herb wie ich. Also versuche ich es doch noch mit Fever Tree Mediterranean und bin positiv überrascht. Das ist eine schön süffige Mischung, aber der Gin behauptet sich und ist gut herauszuschmecken.
Shlata Gin Cherry-Oe Sloe Gin
Beim Cherry-Oe handelt es sich um einen Sloe Gin mit – ihr ahnt es schon – Kirschen. Dass ein Sloe Gin aufgrund des geringeren Alkoholgehalts und der Zugabe von Zucker eigentlich ein Likör ist, wisst ihr sicherlich. Bei Likörchen denkt ihr an das pappsüße Zeug, das es früher bei Oma zum Kaffee gab (oder immer noch gibt)? Auch hier solltet ihr einfach mal vorurteilsfrei probieren, ihr werdet überrascht sein. Natürlich ist der Cherry-Oe süß. Aber nicht auf so eine eklig-klebrige Weise, sondern eben fruchtig. Außerdem hat er eine schöne Würze und ist somit eben nicht einfach nur ein Kirschlikör(chen).
Ich habe ihn erstmal einmal einfach pur getrunken, da macht man definitiv nichts falsch. Mit Eis und einem Bitter Lemon bekommt man einen schönen, frischen Sommer-Drink. Und natürlich funktioniert das auch mit Tonic oder Soda Water. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Flasche hier nicht lange halten wird.
Fazit
Meine leichten Vorurteile gegenüber Gin mit Kirsche konnte ich dank des Shlata Hegau Finest Gin ablegen. Eine wirklich feine Rezeptur und somit ein Gin, der mir richtig gut gefällt! Ebenso der Cherry-Oe, der eine schöne Balance liefert, noch ein Likör, aber eben nicht zu süß!
Vielen Dank an Das Ginwerk für die Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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