Heute geht es hier um einen neuen deutschen Gin, der mal aus einem ganz anderen Blickwinkel kreiert wurde. Der Kardabomb London Dry Gin ist speziell als idealer Gin für einen Gin Tonic gedacht.
Hintergrund und Geschichte
Hinter KK Spirits steckt unter anderem der Instagram-Blogger GinTonicTasting. Gemeinsam mit einem Kumpel hat er sich daran gemacht, einen perfekten Gin für Gin Tonic zu schaffen. Dafür wurde bei der Entwicklung der Fokus auf die bestmögliche Harmonie mit mediterranem Tonic Water gesetzt, nicht auf den puren Geschmack. Im ersten Moment finde ich diese Herangehensweise etwas irritierend. Bisher habe ich immer die Meinung vertreten, ein guter Gin muss auch (oder inbesondere?) pur überzeugen können. Aber wenn wir mal ehrlich sind: wer von uns trinkt denn Gin hauptsächlich pur? Die Mehrheit dürfte wohl doch eher zum Gin Tonic tendieren. Also ein durchaus legitimer Ansatz. Und diese Herangehensweise schließt ja auch nicht aus, dass der Gin dann doch auch pur schmeckt. Wir werden sehen!
Der Kardabomb Gin enthält natürlich – man ahnt es bei dem Namen – Kardamom. Insgesamt stecken 8 Botanicals darin. Orangenschale und Lorbeerblätter werden noch verraten, Wacholder ist selbstverständlich auch enthalten.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ok, den Hinweis durch den Namen hätte ich beim Nosing gewusst, dass hier Kardamom drin ist. Das ist wirklich eine prägnante Note. Pur ist der Kardamom ebenfalls sehr präsent mit seinem würzig-zitrusbetontem Aroma. Eine leicht erdig-kräuterige Note schmecke ich noch. Aber insgesamt empfinde ich den Gin pur als etwas “dünn”. Wie oben bereits geschrieben, ist der pure Genuss aber auch nicht das Ziel für diesen Gin gewesen. Nun gut!
Mit Fever Tree Indian ergibt sich dann glücklicherweise ein sehr schöner Gin Tonic. Würzig, leicht fruchtig, mild, aber nicht zu süß.
Die Mistelhain Tonic Water spielten eine entscheidende Rolle bei der Rezeptfindung des Gins. Obwohl ich ja in meinem Test nicht ganz so begeistert war (schon schöne Mixer, aber für mich einfach nicht klassisch-herb genug für ein Tonic Water), probiere ich sie hier dann natürlich auch aus. Aber mein Geschmack ist das leider nicht. Mit dem Mistelhain Signature ist mir die Mischung deutlich zu süßlich. Der Gin und sein starker Kardamom-Geschmack kommen immer noch gut durch. Aber ihr wisst ja, ich mag es meist etwas herber. Das Mistelhain Ambition passt etwas besser, die Kombination geht dann mehr in Richtung Zitrus. Aber immer noch sehr mild. Ähnlich ist es mit dem Fever Tree Mediterranean Tonic. Aber beide Mischungen finden sicherlich viele Fans unter allen, für die ein Gin Tonic nicht zu bitter sein soll.
Fazit
Der Kardabomb Gin kommt mit einem interessanten Ansatz daher. Er soll gar nicht unbedingt pur überzeugen, sondern ist als Basis für Gin Tonic konzipiert. Diese Vorgehensweise ist ungewöhnlich, aber ich stimme nach meinem Test tatsächlich zu. Pur begeistert mich der Gin nicht so recht, obwohl ich Kardamom als Botanical sehr schätze. Im Gin Tonic hingegen gefällt er mir gut, allerdings mit einem Indian Tonic Water, weniger mit einem Mediterranean Tonic. Das ist aber wohl mal wieder mein persönlicher Geschmack, dass ich es einfach lieber etwas bitterer mag.
Varianten
Neben dem Kardabomb gibt es noch den Navybomb Navy Strength Gin mit 57,5%. Dazu demnächst mehr!
Vielen Dank an KK Spirits für die Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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