Wie ihr wisst, bin ich immer besonders neugierig auf neue süddeutsche Gins. Vor einer Weile fiel mir auf Instagram der neue Gipfelklatscher Gin auf. Und wenn es um Gin und Berge geht, muss ich natürlich probieren!
Hintergrund und Geschichte
Eine “Genussreise durch die Bergwelt”? Da bin ich dabei! Eine solche verspricht die Homepage von Ian’s Peak.
Der Gipfelklatscher Gin wird in der Singold Destillerie gebrannt. Gin-Kenner*innen wissen natürlich, dass hier nicht nur Whisky hergestellt wird, sondern Brenner Hans-Jürgen Filp auch für den gleichnamigen Hans Jürgen Gin verantwortlich zeichnet.
Der Gin enthält 12 Botanicals, darunter natürlich Wacholder sowie Fichtensprosse, Preiselbeere, Minze, Moos, Zitrone und weitere, die nicht verraten werden.
Die Flasche ist schön gemacht. Vorne drauf ist ein Gipfelkreuz und hinten schimmert die Bergwelt vom rückseitigen Etikett durch. Die Rückseite soll einen Gipfelbucheintrag darstellen, das finde ich ein bisschen schwer zu lesen – aber das geht mir bei echten Gipfelbüchern auch oft so! Die Batches sind nach Allgäuer Bergen benannt, meine Flasche stammt aus dem Batch “Tegelberg” – da war ich schon mehrfach oben!
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase gibt mir der Gin Rätsel auf. Im ersten Moment wirkt er recht kräftig-herb, aber da spielt auch noch etwas Blumiges mit. Pur überwiegen dann die herben Noten wieder. Außerdem bringt der Gin eine deutliche Schärfe mit sich. Ich empfinde diese nicht als unangenehm, aber ich kann mir vorstellen, dass diese Schärfe pur nicht jeden Geschmack trifft.
Übrigens, interessanterweise hatten wir beim ersten Öffnen einen ganz anderen Eindruck als nun beim intensiven Test. Beim ersten Versuch ist mir diese Schärfe gar nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich empfand den Gin als sehr mild und floral. Man sieht also, dass Gin-Tasting nicht nur vom jeweiligen generellen Geschmack der Testperson abhängt, sondern manchmal auch noch von der Tagesverfassung und sonstigen Einflüssen!
Ein Gin Tonic mit Thomas Henry wird eine ganz milde, eher florale Mischung. Die herb-kräuterigen Aromen werden hier total zurückgedrängt. In Kombination mit Fever Tree Indian schmecke ich eine etwas unangenehme, bittere Note und einen Hauch von Anis. Also nicht unbedingt meine favorisierte Kombination.
Eigentlich wollte ich noch das Ekobryggeriet Spruce Tonic ausprobieren, aber das hatte ich leider gerade nicht mehr da, dieser Versuch wird also nachgeholt. Stattdessen habe ich es mit der M.A.T. Craft Lemonade Enzian versucht, um in der heimischen Bergpflanzen-Welt zu bleiben. Das ist aber wirklich nur etwas für Fans der Geschmacksrichtung Enzian!
Fazit
Der Gipfelklatscher Gin hat mich zuerst mit seiner Story und dem “Berg-Feeling” angesprochen. Aber glücklicherweise bleibt es nicht dabei und er gefällt mir auch inhaltlich gut. Ich muss allerdings noch ein bisschen experimentieren, um mein persönliches Perfect Serve zu finden. Mit 0,7 Liter bietet die Flasche dafür aber ja genügend Potential!
Vielen Dank an Ian’s Peak für die Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
jan kösters meint
Lieben dank, für deinen super schönen und ehrlichen Test.
Liebe Grüße
IANsPEAK
Daniela meint
Sehr gerne! Ich freue mich schon auf weitere Versuche!