Vor einigen Monaten begann es: Es geisterten Meldungen über eine limitierte Edition zum 10-jährigen Jubiläum von Gin Mare durch das Internet. Auf der Homepage von Gin Mare fand (und findet) sich nichts über diese geheimnisvolle Gin Mare Capri Edition.
Geheimnisvolle Edition mit schwierigem Start
Erschwerend kam hinzu, dass die Capri Edition nur in bestimmten Duty Free Shops vertrieben wurde – und der Verkaufsstart mehr oder weniger mit dem Beginn des Corona-Lockdowns zusammenfiel. Keine Flüge, kein Duty Free – kein Gin Mare Capri. Nur vereinzelte Exemplare tauchten, wie üblich völlig überteuert bei ebay auf. Erst in den letzten Wochen fand der Gin endlich seinen Weg in einige reguläre Shops. Und so habe ich ihn nun glücklicherweise auch endlich! Nach der langen Wartezeit gehe ich an den Testbericht mit entsprechend hohen Erwartungen heran – schließlich zählt der normale Gin Mare zu meinen All time favourites.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Beim ersten Riechen bin ich ein bisschen enttäuscht. Die Zitrusaromen sind sehr dominant, beinahe empfinde ich den Gin in der Nase als etwas stechend. Pur relativiert sich dieser Eindruck glücklicherweise schnell wieder. Er schmeckt sehr weich und fruchtig. Zitrus sollte man aber mögen. Das ist auch die einzige Information, die man zur Capri Edition findet. Sie enthält Zitrone und Bergamotte. Das schmeckt man! Hierauf bezieht sich übrigens auch der Name: auf die Früchte von der Insel Capri.
Natürlich probiere ich den Gin Tonic zuerst mit dem Fever Tree Mediterranean, wie vom normalen Gin Mare her gewohnt. Das erweist sich leider als nicht ideal, der Gin kommt hier einfach nicht gut zur Geltung. Mit dem Swiss Mountain Spring Rosemary Tonic wird erwartungsgemäß der Rosmarin mehr herausgekitzelt, aber auch diese Mischung reißt mich noch nicht vom Hocker. Mit einem schlichten Thomas Henry Tonic gefällt mir der Gin noch am besten.
Fazit
In den Gin Mare Capri hatte ich sehr hohe Erwartungen gesetzt, die natürlich auch durch die Schwierigkeiten, an eine Flasche heranzukommen, gesteigert wurden. Bei dieser Erwartungshaltung hatte der Gin es dann letztendlich schwer. Es ist ein schöner leichter, zitrusbetonter Sommer-Gin, den ich sicher deutlich besser bewertet hätte, wenn es sich um eine “ganz normalen” Gin handeln würde. So war ich zwar nicht direkt enttäuscht, es ist ein toller Gin – aber nicht so besonders, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Die Flasche ist aber in jedem Fall ein Hingucker und wird sicher leer!
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