Wie oft habt ihr hier schon gelesen, dass ich keinen Discounter-Gin mehr kaufen beziehungsweise testen werde? Ich sollte diese unhaltbaren Vorsätze aufgeben, denn ich werde doch immer wieder schwach und die Neugierde ist stärker. Daher stelle ich euch heute den Saraswati Premium Dry Gin von Aldi vor.
Hintergrund und Geschichte
Zu Aldi muss ich euch wohl nichts extra erzählen, oder? Nein, das könnt ihr aus anderen Quellen als einem Ginblog besser erfahren!
Der Saraswati Gin mit “raffiniert-würzigen indischen Botanicals” kommt in einer hübschen goldenen Flasche daher. Er ist der indischen Göttin der Weisheit und der Künste gewidmet. Ob das bei einem alkoholischen Getränk so weise ist?
Das rückseitige Etikett weckt verhaltene Erwartungen bei mir. Die “solide Wacholderbasis” sollte schließlich jeder Dry Gin erfüllen. Auch die “klar erkennbaren Angelika- und Korianderaromen” sind nun nicht gerade etwas Außergewöhnliches im Gin. Aber dann: “raffiniert-würzige Noten von Pandan” (was ist das?). Nun geht es wieder standardisierter weiter mit “Anklängen” von frischer Zitrone und Pfefferminze (wieso denn nur Anklänge?) und einer “sanft-bitteren und pfeffrigen Note im Nachgang”.
Nachdem ich mich genug über dieses Etikett und seine Werbeaussagen amüsiert habe, öffne ich nun die Flasche.
Empfohlen wird der 40%ige Saraswati Gin mit Eis, Tonic Water und frischer Minze.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase habe ich tatsächlich eine leicht würzig-pfeffrige Note. Der erste Schluck pur hingegen enttäuscht auf ganzer Linie. Ich empfinde den Saraswati Gin als total flach. Ich könnte da in einer Blindverkostung wahrscheinlich überhaupt nichts herausschmecken. Auf Eis wird er etwas schärfer und erstaunlicherweise ein bisschen präziser.
Für den Gin Tonic habe ich zum Lidl Tonic Water gegriffen. Mit Indian Tonic und frischer Minze durchaus trinkbar. Aber eigentlich schmeckt es nach Tonic Water und Minze. Der Gin bleibt geschmacklich unauffällig. Mit Mediterranean Tonic bleibt noch weniger vom Gin übrig. Für weitere Versuche fehlt mir die Motivation. Ich denke, das wird wieder ein Gin für den Winter und Glühgin.
Fazit
Nein, ich werde nicht wieder beteuern, keinen Discounter-Gin mehr zu kaufen. Aber nicht, weil mich der Saraswati Gin überzeugt hätte, dass es sich doch lohnt – das hat er nämlich nicht. Dafür ist er einfach zu flach und langweilig, trotz der vollmundigen Beschreibung. Aber ich sollte mir selbst eingestehen, dass die Neugier doch immer wieder mal zu groß sein wird und keine leeren Versprechungen mehr machen!
Wenn ihr einen spannenden würzigen Gin probieren wollt, investiert ein paar Euro mehr und greift zum Opihr. Wenn es euch um den Pfeffer geht, empfehle ich Tumeric Raw Gin oder Fahnenbauer No. 61 Gin der Rote.
Nicole meint
Ich habe diesen Gin am Wochenende geöffnet und bin sehr begeistert. Ein weicher Gin, welcher mit Indiana Tonic und Gurke von mir eine glatte 1 bekommt!
Ich hoffe, dass dieser Gin noch einmal im Sortiment zu finden ist. Ich kaufe dann definitiv 2 Flaschen.
Daniela meint
Freut mich sehr, dass er euch schmeckt! Ich drücke euch die Daumen, denke aber nicht, dass der nochmal ins Sortiment kommt. Wenn, dann auf jeden Fall unter anderem Namen.
Dustin meint
Ich finde ihn für den Preis vollkommen in Ordnung. Klar kann man da keinen “Premium” Gin erwarten. Mit einem Dry Tonic schmecke ich auf jeden Fall eine schöne Minznote heraus.
Daniela meint
Ich muss gestehen, ich habe keine weiteren Versuche mit dem Gin gemacht. Es standen zu viele andere, interessantere Gins bereit. Aber vielleicht probiere ich es mal noch mit einem Dry, danke für den Tipp!