Das Allgäu hat einen neuen Gin! Großer Wilder Allgäu Dry Gin. Die Kombination von Allgäu, Bergen und Gin – klar, dass ich diesen schnellstmöglich haben und verkosten muss!
Hintergrund und Geschichte
Das Allgäu ist eine wunderschöne Region, aber in Sachen Trends nicht unbedingt Vorreiter. So ist auch der Gin-Boom der letzten Jahre an unserer Region eher unbemerkt vorbeigezogen. Es gibt Allgäuer Gin(s), aber ein besonderer Fokus liegt darauf nicht. Das muss man ändern, dachten sich Sebastian und Stephan. Beim Skifahren (oder eher beim Après Ski?) kam ihnen die Idee, einen eigenen Allgäuer Gin zu machen. Regionale Zutaten, ein klarer Bezug zum Allgäu im Namen und Etikett – so entstand der Große Wilde.
Er enthält über 20 Botanicals, darunter natürlich Wacholder, außerdem heimische Latschenkiefer, Lavendel und Kardamom.
Das Etikett spiegelt die Heimatverbundenheit der Macher wieder: das “Wilde Mändle” ist eine bekannte Allgäuer Sagen-Figur, im Hintergrund erkennt man markante Allgäuer Berge. Die Batches sind ebenfalls nach Allgäuer Gipfeln benannt, Batch trägt den Namen Rubihorn.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing rieche ich Zitrusaromen und Wacholder, untermalt von einer würzigen Note mit einem ganz leichten Hauch floraler Aromen.
Der erste Schluck pur macht einen guten Eindruck. Kräftig, würzig und angenehm im Geschmack. Ich empfinde die Latschenkiefer als recht deutlich, außerdem Kardamom klar im Vordergrund.
Den ersten Gin Tonic probiere ich mit Thomas Henry. Das ergibt eine schöne, klassische Kombination, betont aber meiner Meinung nach den Kardamom noch. Für mich wunderbar, ich mag das! Der Lavendel bringt außerdem eine leichte Blumigkeit. Fever Tree Mediterranean kann ich zu diesem Gin nicht empfehlen, da kommt der Große Wilde nicht mehr wirklich durch. Das milde, zitruslastige SWE Tonic ist nicht ideal, aber auf jeden Fall ein sehr angenehmer, sommerlicher Gin Tonic.
Da ich ja gerne auch mal etwas Ungewöhnliches versuche, kommt als Nächstes eine Kombination mit der M.A.T. Craft Lemonade Enzian ins Glas. Das wird dann sehr stark enzian-würzig und trifft sicher nicht jeden Geschmack, als Experiment finde ich es jedoch durchaus mal spannend!
Nach diesen Versuchen würde ich beim Großen Wilden zu einem Standard Indian Tonic Water raten, aber ich probiere sicher noch weiter. Und natürlich lasse ich es euch wissen, wenn ich eine noch bessere Kombination entdecke!
Fazit
Großer Wilder Allgäu Dry Gin ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein lohngebrannter Gin nicht unbedingt etwas Verwerfliches ist. Hier stimmen Konzept und Geschmack und ich freue mich somit sehr über diese lokale Neuentdeckung. Ich bin gespannt auf mögliche weitere Projekte der Allgäu Distillers!
Kleine Geschichte am Rande
Großer Wilder Allgäu Dry Gin – der Name des Gins hat mich sofort magisch angezogen, denn ich war zwar noch nicht selbst auf dem Großen Wilden (ein 2379m hoher Berggipfel in den Allgäuer Alpen), aber mein Freund. Inclusive Beinahe-Bergunfall, der zum Glück gerade noch gut ausgegangen ist! Wir werden den Gin aber nicht nur an seinem seitdem gefeierten zweiten Geburtstag im Jahr trinken.
Vielen Dank an die Allgäu Distillers für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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