Ich habe es euch ja versprochen, ich möchte in Zukunft auch mehr meiner Sondereditionen öffnen und für euch verkosten. Unter dem Tag Gin is for drinking werden hier also auch immer wieder Berichte zu Distillers Cut und sonstigen Sondereditionen zu finden sein, auf jeden Fall an den Adventswochenenden. Dieses Wochenende habe ich mir eine ältere Flasche ausgesucht, den Distillers Cut #1 von Siegfried Gin.
Hintergrund und Geschichte
Siegfried Gin kommt aus dem Rheinland und der Name spielt natürlich auf die Nibelungensage an. Das Hauptbotanical des normalen Siegfried Gin ist die Lindenblüte. Seit 2015 sind die Rheinland Distillers mit dem “Siggi” am Markt.
2016 erschien der Siegfried Distillers Cut #1. Hier wurden der “normale” Siegfried Gin mit seinen 18 Botanicals um Melisse und Minze ergänzt. Die Auflage betrug 980 Flaschen, verpackt war der DC #1 in einer schicken weißen Metalldose. Die unverbindliche Preisempfehlung damals war übrigens 49,90 Euro.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Wir haben uns den Spaß gemacht und parallel eine Flasche des normalen Siegfried Gin sowie eben den Distillers Cut #1 aufgemacht und verglichen.
Pur schmeckt man deutlich den Unterschied. Wo der normale Siggi eben sehr blumig-mild ist, schmeckt der DC #1 deutlich kräuteriger und “kantiger”. Immer wieder erstaunlich, was 1-2 andere / unterschiedliche Botanicals so ausmachen!
Im Gin Tonic haben wir beide mit Fever Tree Indian Tonic probiert. Auch hier ergeben sich zwei sehr unterschiedliche Mischungen. Der Distillers Cut ergibt einen eher klassischen Gin Tonic, der Standard Siggi ist auch im Gin Tonic klar etwas für alle, die es richtig schön blumig mögen. Den DC #1 habe ich dann noch mit dem Goldberg Tonic Water gemischt. Das milde Tonic harmoniert gut, die würzigen Aromen des Gins kommen immer noch gut durch, eine sehr angenehme Mischung.
Fazit
Der Siegfried Distillers #1 ist ein schöner, klassischer Gin mit kräuterigen Aromen. Dadurch unterscheidet er sich deutlich vom blumigen “normalen” Siegfried Gin.
Ich kann gar nicht sagen, was ich lieber mag. Ausgefallener finde ich tatsächlich eher den “normalen” Siggi, aber der ist mit seinem Lindenblüten-Aroma sicherlich nicht jedermans Sache. Ich mag ihn auch nicht immer, aber eben wenn mir gerade nach blumig ist. Der DC #1 schmeckt mir ebenfalls, aber ich finde ihn im direkten Vergleich nicht so “besonders” wie ich es von einem Distillers Cut eigentlich erwarte.
Die UVP von 49,90 Euro (die auch in den Folgejahren beibehalten wurde) empfinde ich als eine recht sympathische Preisgestaltung für einen Distillers Cut, insbesondere im Vergleich zu den Preisen manch anderer Sondereditionen in weit höherer Auflage!
Varianten
In den Jahren 2017 und 2018 erschienen die Siegfried Distillers Cut #2 und #3. Der DC #2 (980 Flaschen) war mit Himbeeren, der DC #3 (1145 Flaschen) wurde 12 Monate in einem Grand Marnier Fass gelagert.
2019 haben sich die Rheinland Distillers dazu entschieden, keinen Distillers Cut herauszubringen. Ich bin gespannt, was sie nächstes Jahr machen!
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