Als ich das erste Mal vom Sir Chill Gin gehört habe (damals trug er noch den Namen eines berühmten früheren britischen Premierministers), war ich skeptisch. Tabak als Botanical in einem Gin? Kann das schmecken? Auch mir als überzeugte Nichtraucherin? Aber ich habe so viele Empfehlungen gelesen und so war die Neugier geweckt.
Hintergrund und Geschichte
Der Sir Chill Gin stammt aus Belgien, es gibt aber auch eine deutsche Homepage, die ein bisschen etwas zur Geschichte verrät. Ich bin froh, dass ich die Entstehungsgeschichte erst nach meiner Verkostung gelesen habe, denn der Fokus auf Tabak und Zigarren hätte mich als Nichtraucherin wahrscheinlich eher abgeschreckt. Aber da sind ja auch noch weitere Botanicals mit im Spiel: Wacholder, Koriander, Mandarine, Mandeln und Vanille. Das klingt dann wiederum alles sehr vielversprechend.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Beim ersten Riechen war ich schon mal beruhigt. Kein Zigarettenaroma, stattdessen Vanille, eine leichte Fruchtnote und ein bisschen Koriander, alles schön ausbalanciert. Wacholder höchstens im Hintergrund.
Regelrecht umgehauen hat mich der Gin dann aber pur. Wie ihr wisst, gibt es durchaus Gins, die mir pur schmecken, aber grundsätzlich bin ich eher eine Gin-Tonic-Trinkerin. Beim Sir Chill hatte ich wirklich zum allerersten Mal das Gefühl, dass ein Tonic Water einfach völlig überflüssig ist und das Getränk kaum besser machen kann als es pur schon ist. Er ist wunderbar weich und für mich war das Vanillearoma am stärksten. Die Befürchtung, dass der Gin irgendwie nach Zigarette schmecken könnte, war völlig unbegründet. Ich habe nie Zigarre geraucht und bin daher sicherlich bei dem Wort “Tabak” auch von falschen Vorstellungen ausgegangen. Für Tabak in der Form wie im Sir Chill, kann ich mich auf jeden Fall begeistern. Für den puren Genuss lagen meiner Flasche einige Zedernholz-Stäbchen dabei, das gibt der puren Variante nochmal einen kleinen besonderen Dreh.
Natürlich habe ich aber dann doch auch verschiedene Gin Tonic – Varianten probiert. Zuallererst kam mir die Idee, den Sir Chill mit dem Fever Tree Clementine Tonic Water zu kombinieren. Für mich war das direkt ein Volltreffer. Die leichte Zimtnote in diesem insgesamt sehr fruchtigen Tonic harmoniert großartig mit dem Gin, dessen besondere Aromen hier nicht untergehen, sondern sich bestens ergänzen.
Natürlich kann man ihn auch mit Indian Tonic trinken, die Mischung finde ich aber eher unspektakulär. Mediterranean Tonic Water mit Thymian und Orange (noch besser wäre natürlich Mandarine, aber die hatte ich jahreszeitbedingt nicht zur Hand) ergibt eine sehr schöne Kombination, in der für meinen Geschmack der Tabak etwas stärker durchschlägt. Aber nicht zu viel.
Zu Aromatic Tonic Water greife ich eher selten. Viele pinke Tonics sind ja einfach nur süß und übertönen jeden Gin. Das Fever Tree Aromatic basiert auf Angosturarinde und ist somit nicht ganz so süß, sondern behält einen leicht herben Eigengeschmack. Die Mixtur damit ist sehr gefällig und mild, wird meiner Meinung nach aber dem Gin nicht ganz gerecht.
Ich bleibe also bei meiner Ersteinschätzung und empfehle als perfect serve, den Sir Chill Gin pur zu trinken oder mit dem Fever Tree Clementine Tonic Water.
Fazit
Trotz vieler Empfehlungen hatte ich nicht so hohe Erwartungen an den Sir Chill Gin und dann hat er mich regelrecht umgehauen. Ich verfalle selten in solche Schwärmereien, aber ich glaube, ich habe mich verliebt!
Laura-Katharina meint
So wie du ihn beschreibst, ist er voll mein Ding, und wie so viele somit auf der Wunschliste 🙂
Daniela meint
Ich bin gespannt, wie du ihn finden wirst! Berichte dann gerne mal!