Dank der sozialen Medien stoße ich immer wieder auf neue Gin-Projekte. Manche sprechen mich spontan an, andere weniger, wiederum andere lassen mich zumindest schon mal schmunzeln. So ging es mir mit dem EmerGINcy Dry Gin, den ich euch im heutigen Testbericht vorstelle.
Hintergrund und Geschichte
Der EmerGINcy hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. “Wohin mit Stuttgart?” ist ein Kabarettstück, das im Stuttgarter Renitenztheater im März 2019 Premiere feierte. Darin geht es um einen Meteoriteneinschlag und die Frage: was dann? Wer von euch hat sich schon einmal ernsthaft mit dieser Frage auseinandergesetzt? Ich nicht. Aber die Leute von ready24. Sie haben Notfallrucksäcke entwickelt, mit denen man so gut wie möglich auf eine solche Notsituation vorbereitet ist. Und so ein Rucksack war die perfekte Requisite für das Theaterstück. Solche Konzepte sind ja nun auch nicht grundsätzlich neu, ich habe mich allerdings noch nie genauer damit beschäftigt, da ich persönlich für mich den Bedarf dafür nicht sehe. Mir stellte sich also eher die Frage: wo ist hier der Zusammenhang mit Gin?
Die Homepage gibt darauf augenzwinkernd Antwort: Zum einen ist Gin immer eine gute Vorsorge – da kann ich nur zustimmen. Zum anderen kann er auch in einer Notsituation helfen, um sich warmzuhalten, Wunden zu desinfizieren, etc. Ganz ernst darf man das natürlich nicht nehmen!
Gebrannt wird der EmerGINcy in der Brennerei Englert in Gundelsheim. Die Färbung kommt von Hibiskus, ansonsten ist wohl noch Rote Beete enthalten, weitere Botanicals werden nicht verraten.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase wirkt der Gin erst einmal recht fruchtig. Eine leichte alkoholische Schärfe dringt aber auch durch. Pur kann er mich leider nicht so recht überzeugen. Ich tue mich schwer damit, hier neben dem blumigen Aspekt von Hibiskus noch viel anderes herauszuschmecken, aber er hat einen irgendwie bitteren Beigeschmack für mich. Vielleicht die rote Beete? Oder eben doch einfach nur der Alkohol? Wacholder kann ich nur im Hintergrund erahnen. Ansonsten würde ich noch auf Lavendel und ein bisschen Zitrus tippen. Insgesamt ist mir pur aber zu wenig aussagekräftig.
Wir haben ihn mit Fever Tree Indian Tonic Water probiert. Meine erste Assoziation ging eher in Richtung eines Aperol Sprizz als in Richtung Gin Tonic. Daher haben wir ihn spontan als nächstes mit Sekt probiert. Mit Limette ein hübsch-frischer Sommer-Drink, aber der Gin bringt hier außer der Farbe nicht mehr viel von sich ein.
Fazit
Hinter dem EmerGINcy steckt eine witzige Marketing-Idee. Für 25 Euro / 0,5 Liter (incl. Versand) kann man den Gag schon mal mitmachen, aber das Produkt an sich konnte uns nicht wirklich überzeugen.
Vielen Dank an ready24.com für die Bereitstellung einer kostenlose Probeflasche.
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