Ich will den Mai nutzen, um euch noch ein paar weitere, wohl eher weniger bekannte Gins aus Italien vorzustellen. Für den heutigen Testbericht habe ich mit den Gin&P Gin di Torino aus dem Regal gegriffen – einfach weil die Flasche so hübsch sommerlich wirkt und mir nach all dem Regen nach ein bisschen Sonnenschein im Glas ist!
Hintergrund und Geschichte
Der Gin&P kommt aus Turin und laut Homepage wollte man einen Gin kreiieren, der sich unterscheidet. Man setzt auf die heimischen Zutaten aus dem Piemont und hier neben dem Wacholder auf ein Kraut namens Genepì (Edelraute). Irgendwann werde ich durchs Gintrinken noch zur Kräuterkundlerin! So erschließt sich nun auch der Name des Gins, denn laut ausgesprochen klingt er eben wie diese Pflanze. Auch die Flasche greift das Motiv auf und bildet die Blume ab, die wohl auch tatsächlich in diesem Gelbton blüht. Das Konzept ist also durchdacht und stimmig, so etwas gefällt mir ja immer gut! Das Bild am Flaschenhals stammt von einer alten Briefmarke, die auf einer Postkarte aus den 30er Jahren klebte. Jedes Etikett ist handgeschrieben und enthält die Flaschennummer, das Produktionsdatum und die Chargennummer. Über weitere Botanicals gibt die Homepage allerdings keine Auskunft. Es werden aber nur natürliche Pflanzenstoffe und Zutaten verwendet, keine chemischen Substanzen oder künstliche Aromen.
Man bekommt den Gin&P ab ca. 30 Euro / 0,7 Liter auch in deutschen Online-Shops.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Nach diesen positiven optischen Eindrücken habe ich die Flasche voller Erwartungen geöffnet und musste mich dann leider erst einmal bremsen. Im Nosing ist der Gin&P noch richtig schön wacholderlastig, allerdings auch mit einer gewissen alkoholischen Note. Pur hingegen finde ich ihn ziemlich flach, da überzeugt er mich nicht.
Ein wenig ernüchtert probiere ich ihn zuerst mit Fever Tree Indian Tonic Water. Und ich werde überrascht! Der Gin Tonic in dieser Kombination ist absolut rund und eine schöne Sache! Der Wacholder bleibt dominant, eine leichte Zitrusnote und auch noch irgendetwas anderes kommen durch. Ich habe das Gefühl, ich kenne das weitere Aroma, komme aber gerade nicht darauf, was es sein könnte.
Da ich den Gin pur eher schwach fand, bin ich unschlüssig, mit welchem anderen Tonic Water er noch harmonieren könnte. Ich bleibe daher einfach bei einem Indian Tonic. Thomas Henry Tonic Water zumindest bestätigt meinen Eindruck ebenfalls.
Fazit
Der Gin&P besticht durch seine Aufmachung und kann auch im klassischen Gin Tonic punkten. Pur überzeugt er mich nicht, aber das ist ok.
Das Preis-Leistungsverhältnis passt ebenfalls – daher von mir eine Empfehlung, auch wenn er für mich kein absolutes Highlight ist!
Varianten
Der Hersteller brennt auch noch den Gin Balon, der geschmacklich anscheinend in einer ganz andere Richtung geht, eher pfeffrig-kräuterig. Das klingt auch interessant, mal sehen, ob ich da auch irgendwann einmal rankomme!
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