Meine Alkohol-Fastenzeit nutze ich gerade, um meine theoretischen Gin-Kenntnisse aufzufrischen. Dabei habe ich festgestellt, dass es erstaunlich viele Bücher zum Thema Gin gibt. Insbesondere wenn man auch ebooks liest, erweitert sich die Angebotspalette hier noch einmal massiv. Nachdem ich in der letzten Rezension festgestellt habe, dass es mindestens 2 Bücher mit sehr ähnlichem Titel und Cover gibt, habe ich mir heute nun direkt das zweite davon vorgenommen: “Gin perfekt gemixt: Das Gin Buch inkl. klassischer und moderner Cocktailrezepte” von Peter McGillman.
Das Buch ist als Print (9,90 Euro) oder ebook (2,99 Euro) unter der ISBN 978-1719987431 erhältlich. Es umfasst laut amazon ca. 100 Seiten und ist im Selbstverlag erschienen. Ich habe die ebook-Ausgabe kostenlos über kindle unlimited gelesen, so weit ich sehen konnte, wird es auch nur bei amazon im Angebot geführt, andere Shops listen es nicht.
Aufbau und Inhalt
Der Aufbau des Buches folgt dem gängigen Schema. Eine kurze Einleitung, gefolgt von einigen Fakten zur Geschichte und Herstellung von Gin sowie den verschiedenen Gin-Sorten. Eine kleine Anleitung zum Nosing und Tasting sowie zur erforderlichen Barausstattung vervollständigen die Einführung ins Buch und Thema. All dies wird auf den ersten 8 Seiten abgehandelt, dann geht es schon los mit den Gin Rezepten.
Diese sind in Rubriken aufgeteilt: Einfache Rezepte, Klassische Rezepte, Erfrischende Rezepte, Exotische Variationen, Extravagante Mischgetränke, Moderne Rezepte, Spritzige Gin Rezepte. Jede Kategorie enthält circa 10 Rezepte. Die Rezepte sind recht knapp beschrieben und nicht bebildert. Man hat also (ohne weitergehende Recherche in anderen Medien) keine Ahnung, wie der fertige Drink wirklich aussehen sollte. Die meisten Rezepte kommen mit einer halben Seite aus, so dass bei der Printausgabe noch reichlich Platz für eigenen Anmerkungen wäre.
Grundsätzlich ist das natürlich egal. Hauptsache, das Ergebnis gefällt und schmeckt! Aber ich frage mich bei solchen einfachen Auflistungen von Rezepten dann doch, ob der Autor die Cocktails wirklich alle auch selbst gemacht oder nur aus anderen Quellen gesammelt hat. Natürlich kann die Entscheidung gegen Bilder auch daran liegen, dass es viel Aufwand und auch deutlich höhere Produktionskosten beim Buch selbst bedeutet.
Wie in vielen Cocktailbüchern sind natürlich auch hier manche Drinks einfach zu speziell, was die Zutaten angeht. Hobby-Trinker wie ich haben wahrscheinlich eher keinen Fichtensprossengeist für einen “Schwarzwald Säuerling” oder Bergamotte Likör für einen “Sardinian Southside” im Haus. Ich wüsste teilweise nicht einmal, wo ich so etwas herbekommen könnte. Andere Rezepte hingegen sind wieder so einfach, dass ich sie kaum als Cocktail zu bezeichnen wage, wie ein “Lord Bull”, der simpel aus Gin und Red Bull mit Eis besteht. Aber insgesamt eine interessante Mischung aus bekannten und (mir) unbekannten Rezept-Vorschlägen
Fazit
Als erste Anregung, was man alles mit Gin machen kann, finde ich das Buch gar nicht schlecht. Wer detaillierte Anleitungen und Bilder möchte, wird dann aber wahrscheinlich doch googeln. Und man darf natürlich kein Standardwerk über Gin allgemein erwarten, der Fokus liegt hier ganz klar auf den Rezepten.
10 Euro wäre mir die Printausgabe sicherlich nicht wert, auch bei 2,99 Euro für das ebook komme ich nicht wirklich in Versuchung – denn solchen Inhalt bekomme ich mit etwas Recherche auch kostenlos im Internet. Aber wenn ich die 3 Euro gezahlt hätte, hätte ich hier zumindest nicht allzusehr geärgert!
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