Heute habe ich nochmal einen kleinen Testbericht für euch. Den Goat’s Gin habe ich kürzlich bei einem Gewinnspiel gewonnen und da ich schon länger neugierig auf diesen Gin war, habe ich ihn heute direkt verkostet, natürlich direkt aus dem zugehörigen Keramik-Becher!
Hintergrund und Geschichte
Diejenigen unter euch, die der englischen Sprache mächtig sind, wissen: Goat = Ziege. Ziegengin?! Ich gebe zu, als ich mir den Namen das erste Mal bewusst gemacht habe, war ich auch kurz irritiert. Die google Recherche ergibt dann auch, dass der Gin von einem Ziegenhof kommt. Die kleine Fromagerie ist ein Hof im Westerwald, auf dem sich alles um kulinarische Genüsse dreht. Und hier eben insbesondere um Käse, noch genauer: Ziegenkäse.
Aber wie kommt man von Ziegen zum Gin? Keine Sorge, der Goat’s Gin enthält keinen Käse, dies schon mal vorweg! Aber Adrian Schäfer kam auf die Idee, diesen beiden Dinge zu verbinden: einen besonderen Gin herzustellen, der viel mit der besonderen Affinität der Kleinen Fromagerie zur Provence zu tun hat und eben mit Ziegen. Hier also nun die Auflösung: Der Goat’s Gin wird mit Ziegenmilch gefiltert. Diese Methode soll unangenehme und unerwünschte Nebengeschmäcker aus dem Gin herausfiltern und somit ein besonders mildes und reines Ergebnis erbringen. Ich bin gespannt, denn ich habe mal gelernt, dass Filtration zwar eine schöne klare Flüssigkeit hervorbringt, aber auch immer das Risiko birgt, dass die Geschmacksstoffe verloren gehen.
Einige Botanicals werden auf der Homepage genannt: Wacholder, Lavendel, Rosmarin Orangenschale, rote Pfefferbeeren und Pfefferminze. Gebrannt wird der Goat’s Gin übrigens von der Birkenhof Brennerei, die auch für den Gentle 66 Gin verantwortlich zeichnet.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing bestätigt sich der erwähnte Anspruch an den Gin. Sehr mild und weich. Ich rieche zuerst hauptsächlich ein bisschen sanftes Zitrusaroma. Im ersten Schluck pur merke ich hingegen wenig bis gar nichts mehr davon, hier überwiegen nun sanfte blumig-kräuterige Noten, aber mit einem dezent würzigen Abgang, der mit gut gefällt.
Im Gin Tonic mit meinem üblichen Vergleichs-Tonic Fever Tree Indian ist er mir zunächst etwas zu schwach. Nachdem ich die Mischung mit Rosmarin und Rotem Pfeffer etwas verstärkt habe, bin ich schon deutlich zufriedener! Dennoch macht mich das Indian Tonic noch nicht ganz glücklich. Gerne hätte ich das Swiss Mountain Spring Rosemary Tonic ausprobiert, aber das habe ich gerade nicht mehr da. Als Alternative und um im französisch-provencalischen Gedanken zu bleiben, finde ich in meinen Tonic-Vorräten das Franklin & Sons Rosemary & Black Olive Tonic Water. Das Tonic Water ist relativ intensiv, dennoch passt es meiner Meinung nach bestens mit dem Goat’s Gin zusammen. Auch wenn das Tonic wahrscheinlich nicht bei vielen im Schrank steht, kann ich euch nur ermutigen, es mal auszuprobieren! Aus Neugier versuche ich es nun noch mit dem Schweppes Orange Blossom & Lavender. In dieser Kombination dominiert für mich leider das Tonic zu sehr und der Gin kommt nicht richtig durch.
Fazit
Beim Goat’s Gin handelt es sich wirklich um einen sehr milden, weichen Gin. Man kann ihn gut pur genießen, für den passenden Gin Tonic muss man etwas experimentieren.
Mit Milch gefilterten Gin gibt es bereits den einen oder anderen, speziell mit Ziegenmilch scheint mir der Goat’s Gin aber der erste seiner Art zu sein!
Chris meint
Hi Dani, weißt du, wie die Filterung durch Milch in der Praxis aussieht? Ich kann mir das gerade schwer vorstellen. Gruß, Chris
Daniela meint
Hi Chris,
ich war noch nicht dabei, kann daher nur deren Homepage zitieren:
“Die Milch wird 24 h mit dem Gin verrührt und im Anschluss mit einer speziellen Filteranlage wieder herausgefiltert.”
https://kleine-fromagerie.com/goats-gin/
Chris meint
Klingt ja interessant. Würde ich gerne mal sehen, wie das gemacht wird. Danke aber für die Aufklärung 🙂