Was macht man am 22. Dezember bei mäßig tollem Wetter und wenn man schon alle Geschenke beisammen hat? Man nutzt die Gelegenheit und geht auf regionale Gin-Tour! Welchen Gin aus Stuttgart und Umgebung kennt ihr denn so?
Natürlich gibt es in Stuttgart selbst und der Umgebung einige sehr bekannte Marken, wie Applaus, Ginstr, Journey, seit kurzem auch den Mosaik Gin – aber die bekommt man alle ja auch in den üblichen Läden und Online-Shops. Unser Fokus lag daher auf kleinen, lokalen Brennereien, deren Gin man teilweise auch wirklich nur vor Ort bekommt. Zu groß durfte der Radius nicht werden, da diese Hofläden Samstag meist nur bis 13 oder 14 Uhr geöffnet haben. Wir haben uns also erstmal auf den Stuttgarter Osten, Richtung Remstal, beschränkt. Eine kurze Google-Recherche unter diesen Voraussetzungen ergab schnell einige lokale Hersteller – darunter auch einige, deren Gin ich tatsächlich noch nicht habe oder kenne.
Detaillierte Verkostungsberichte folgen dann nach und nach, heute erzähle ich euch nur ein bisschen von der Tour!
Los geht’s!
Unser erster Stopp war in Fellbach, bei Rieger & Hofmeister. Ein hübscher, kleiner Laden und darin unter anderem eben der Fellbach Dry Gin. Da es gerade mal 10 Uhr morgens war und der Gin mit 19,90 Euro für 0,5 Liter einen erfreulich niedrigen Preis aufweist, habe ich auf eine Verkostung verzichtet und einfach ein Fläschchen gekauft.
Preislich geht es aber noch günstiger! Durch Zufall stieß ich beim Googeln unterwegs auf Brennerei und Weinbau Hilt in Winnenden. Auf der Homepage ist Gin als eins von vielen erhältlichen Destillaten aufgelistet, vor Ort stellten wir dann erstaunt fest, dass es sogar 3 Varianten gibt: klassisch, stark und fruchtig. Probiert haben wir Nr.1 und Nr.3 . Der fruchtige Nr.3 hat es uns gleich angetan. Nr.1 kann ebenfalls nicht verbergen, dass die Brennerei Hilt im Hauptgeschäft eine Obstbrennerei ist. Angesichts der Preis von 12 Euro für 0,5l und 7 Euro für 0,25l haben wir einfach mal alle 3 Sorten gekauft!
Weiter ging es in der Waldhornbrennerei in Berglen. Bekannt sind sie nicht nur wegen ihrer Produkte, sondern auch wegen des Rechtsstreits über den Namenszusatz “Glen” in ihrem Swabian Whisky, den ihnen die schottische Whisky Association verbieten will. Als ich den Gin gesehen habe, fiel mir allerdings auf, dass ich den kürzlich erst online bestellt hatte – daher haben wir hier dann nicht noch eine Flasche gekauft.
Der nächste Stop war dann auf dem Birkenhof in Schwaikheim. Hier gibt es den Schwoiga Gin. Genaugenommen gibt es schon 2 Sorten Gin, bald sogar noch eine dritte. Der erste ist ein eher klassischer Gin, gut trinkbar, aber es fehlt ein bisschen die Besonderheit. Der Schwoiga Youth ist ein sehr zitroniger Gin, der uns in der Pur-Verkostung sehr gut gefallen hat. Brenner Lothar Schmid tüftelt gerade an einer dritten Variante mit Rosenblüten. Der ist noch in der Herstellungsphase, wir durften aber schon mal probieren und wenn der mal fertig ist, werde ich mir bestimmt auch noch eine Flasche holen.
Die Region hat es in sich!
Nur wenige hundert Meter weiter wartet schon der nächste Gin. Das Weingut Escher ist eine sehr schöne Anlage, alles toll hergerichtet. Deren Wild Gin habe ich aber auch schon längst im Regal daheim, daher haben wir hier nur einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Nicht nur für GinliebhaberInnen, sondern auch für WeintrinkerInnen unbedingt empfehlenswert!
Für uns ging es dann weiter nach zu Schmid Destillate nach Kernen/Stetten. Auch den Eugen Gin kenne ich bereits schon länger, der Abstecher hat sich aber dennoch gelohnt. Der kleine Laden ist wunderhübsch und wir sind dem Gin fremdgegangen: der Apfelstrudellikör ist einfach der Hammer!
Zwischendurch noch ein Spirituosengeschäft
Nun hatten wir noch etwas Zeit, die letzte Brennerei auf unserer Liste macht erst ab 13 Uhr auf. Zufällig stießen wir in Großheppach auf ein kleines Whiskygeschäft, Heidemann – Edles für Geniesser. Wo es Whisky gibt, gibt es ja oft auch Gin und so bin ich da natürlich mal reingegangen. Raus kam ich
mit zwei weiteren Flaschen Gin, von denen ich noch nie gehört habe, natürlich auch beide aus dem Schwäbischen. Red Kite Gin von Bosch Edelbrand aus Lenningen auf der Alb und Oberwälder Gin von der Brennerei Mühlhäuser & Sohn, der mich direkt mit seinem hübschen gemalten Etikett angesprochen hat.
Ein letzter Stopp
Der letzte Stopp des Tages war in der Kleinen Destillerie in Weinstadt. Hier brennt Karin Sigle neben Schwäbischem Whisky, Obstbränden und Likören auch einen Gin: Alice Remstal Gin. Auch dieser hat uns pur sehr gefallen, so dass eine weitere Flasche ihren Weg in unseren Kofferraum fand. Außerdem haben wir uns noch ein Fläschchen “Glühzwetschge” gegönnt, eine Art flüssige Pflaumenmarmelade mit Alkohol (nur 6,9%), die ich mir gut im Sekt, im Glühwein oder auch über Vanilleeis vorstellen kann.
Ab ins Bett
Das war eine anstrengende, aber sehr spannende und erfolgreiche Tour! Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele regionale Hersteller es in manchen Gegenden gibt. Solche Gin-Touren machen richtig Spaß und geben viele neue Eindrücke!
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